RETRO-TestLabor: SONIC 1 und 2 (GameGear)

Des Igels erster und zweiter Streich!

Ich muss etwas gestehen, ich… bin… Sonic-Fan. War es schon immer. Auch wenn es Sega einem seit vielen Jahren extrem schwer macht, dem blauen Insektenfresser weiter treu zu bleiben. Seine ollen zweidimensionalen Hüpfereien sind aber trotz vergurkter 3D-Ausrutscher in der Regel über jeden spielerischen Zweifel erhaben. So auch seine beiden Handheld-Ausflüge auf Sega’s Game Gear.

GameGear - Sonic 1, 2

Sonic The Hedgehog (1991)
Der kleine Bruder der deutlich flotteren Mega Drive-Version ist keine abgespeckte Version, die nur die Bitzahl von 16 auf 8 halbiert. Nein, es ist ein eigenständiger Plattformer, dessen Gameplay und Levelstrukturen, Designs und Endbosse sich deutlich unterscheiden. War der Titel auf dem Mega Drive dazu da, die Geschwindigkeit der Hardware zu präsentieren, war der Game Gear als farbiges Gegenstück zum farblosen Gameboy leider nicht ansatzweise in der Lage, technisch mit den Anforderungen eines flotten Flitzespiels gerecht zu werden. Daher entschloss man sich, lieber ein eher klassisches, ruhigeres Spielchen zu entwickeln. Und das ist gelungen. Die farbenfrohen Areale, die fantastischen Musikstücke und das clevere Jump’n’Run-Gameplay machen aus der mobilen Igel-Interpretation ein auch heute noch sehr gut spielbares und unterhaltsames Spiel. Etwas kurz vielleicht, aber überaus spaßig. Es wird irgendwie niemals alt dem fiesen Fettsack Dr. Robotnik in den adipösen Strumphosen-Hintern zu treten, denn Strumpf ist Trumpf.

Sonic The Hedgehog 2 (1992)
In der Fortsetzung wurde unser neuer Begleiter, der zweischwänzige Fuchs Tails vom fiesen Perestroika-Professor und seinen Robo-Schergen entführt. Wir machen uns auf die Suche und arbeiten uns durch neue Spielwelten, die dem Vorgänger in nichts nachstehen. Die Begegnungen mit Endbossen sind hier eher kleine Geschicklichkeitspassagen als wirkliche Kämpfe, bieten aber so mehr Abwechslung als “einfach nur“ mehr vom Gleichen zu servieren. Das Spiel ist generell etwas fordernder, für Veteranen der Reihe aber immer noch ein Klacks, man sollte nur immer auf Abgründe und Fallen achten – der dreckige Doktor schläft schließlich nicht an der Wand! Auch beim zweiten Game Gear-Teil bilden Optik und Musik einen appetitlichen Gaminghappen, der einem vor Augen führt, wie schön 8 Bit-Grafik sein kann und wie viel hübscher Sega’s Klötzchen im Vergleich zu Gameboy und NES waren, die Spiele waren nicht unbedingt besser, aber sie waren deutlich schöner.

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Beide Titel sind im eShop des 3DS erhältlich, bieten die typischen Virtual Console Optionen, wie Speicher und Lademöglichkeiten und die Anpassung von Steuerung und Bildschirmgröße. Ich kann beide Games guten Gewissens empfehlen, sie sind überaus grazil gealtert und haben so gut wie nichts von ihrem Spielspaßpotential verloren. Eine gewisse Sympathie für Sonic und nostalgische Retro-Erfahrungen sollte man aber wohl mitbringen.

Sollibabanic 😉