The Big Game Theory

“Who ya gonna call? BLOCKBUSTERS!“

Größer, aufwändiger, teurer – besser? Je geiler die Technik wird, desto größer wird der Aufwand ein Spiel herzustellen. Zumindest einen sogenannten Tripple-A-Titel, also einen von einem großen Publisher veröffentlichten potentiellen Blockbuster, der keine Mühen scheut um dem Spieler eine dicke Portion Bombast um die Ohren zu hauen. Und für viele sind diese “Big Games“ einfach das Ober-Affen-Geilste, bei Entwicklern und Kundschaft. Es gibt sie in allen Genres; Call of Duty, Fifa, Halo, GTA, Need For Speed, und das ist auch toll so. “Blockbuster“ bedeutet bei Videospielen ja eigentlich nur “ein mit riesigem Produktionsaufwand hergestelltes Game, das es auf den Massenmarkt abzielt und das eigene Bewusstsein durch massiven Werbeaufwand penetriert“. Oft erhalten diese Spiele auch durch gezielt eingesetzte Skandälchen und fragwürdige Momente der Entwickler gratis Sendezeit in diversen Nachrichtenformaten, man denke an das russische Flughafen-Massaker in Call of Duty Modern Warfare 2. Zusätzlich präsentieren die bald erscheinenden Hits Sendungen im Fernsehen, prangern auf Bussen und starren uns als dreidimensionale, lebensgroße Figur im Elektronik-Markt an. All das ist Teil der Vermarktung und das muss auch so sein. DENN, und das ist nicht immer von Vorteil; Blockbuster sind UNGLAUBLICH TEUER in der Herstellung! Und daher der aufgesetzte Hype.

TheBigGAMETheory - Formel

Der verwöhnte Spieler (mich inbegriffen) erwartet, ähnlich wie bei effekttechnisch aufgebohrten Kinohits, ein wahres Feuerwerk an Grafik, Effekten, Musik und Synchronstimmen. Planung und Design müssen eigenständig genug sein um wiedererkennbar zu sein, dürfen den Spieler aber auch nicht durch die Neuerfindung des Rades abschrecken – man will ja schließlich nicht alles von vorne neu erlernen. Alles muss getestet und von potentiellen Fehlern erlöst werden und ZACK! hat das Spiel hunderte Millionen Dollar verschlungen. Nicht nur die Seeabenteuer der Disney-Piraten kosten einen Arsch voll Geld, der steigende Aufwand hinter Spielen wie Assassin’s Creed und The Last Of Us lässt viele Hollywood-Brocken echt alt aussehen.

Jüngstes Beispiel ist das neue Spiel der Halo-Macher, Destiny. Es hat annähernd 500 Millionen Dollar in der Produktion verschlungen und soll somit das teuerste Spiel aller Zeiten sein. Fünfhundert-Fucking-Millionen! Uff… Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Es sieht zwar gut aus und der kleine Typ aus HBO’s Drachen-Softporno sagt ein paar Sätze auf, aber ist es doch “nur“ ein weiterer Online-Shooter, oder? Den einen gefällt Destiny, die anderen finden es enttäuschend. Aber warum sind so viele Zocker enttäuscht? Wegen dem gigantischen Hype-Fass, das im Vorfeld aufgemacht wurde! Und hier sehe ich den Nachteil, sau-teure Spiele sind nicht nur weniger risikofreudig was ihr Konzept angeht (man geht lieber auf Nummer sicher), sondern man muss den potentiellen Käufer derart mit Hype zuscheißen, dass man am Ende doch eigentlich nur ernüchtert dastehen kann um festzustellen, dass es “nur ein weiteres Spiel ist“.

TheBigGAMETheory Totale Enttäuschung

Das ist schade, hauptsächlich für den Spielemarkt, die Entwickler, Publisher, die Vielfalt und Omas Katze. Ändern kann und sollte man diese Entwicklung nicht – werden Spiele doch durch neue technische Möglichkeiten nicht nur teurer in der Herstellung, sondern auch hübscher. Bessere Texturen beispielsweise bedeuten, dass irgendwer die Zutaten auf einer Dose, die bei Battlefield im Staub herumrollt schreiben und designen muss. Kostet zwar Geld, trägt aber auch zu einem detaillierteren und realistischeren Spielerlebnis bei – nicht unbedingt zu einem besseren, aber zumindest einem hübscheren. Next-Gen soll ja auch immer schön fett aussehen als Last-Gen.

Aber warum erzähle ich das Ganze hier überhaupt? Um euch, die Käufer und Zocker ein wenig davon zu überzeugen, sich nicht blind von Hypes und damit einhergehenden Erwartungen überrollen zu lassen und bei bestimmten Titeln erst mal abzuwarten, bevor man es vorbestellt. Man ist meist weniger enttäuscht, wenn man beim Einlegen der Disc NICHT erwartet jetzt spielbare Göttlichkeit zu erleben. Man freut sich natürlich auf bestimmte Titel mal mehr als auf andere, auch das ist schön und gut so. Dieses kindlich-naive Kribbeln vor Freude wenn man das Spiel, auf das man sich lange gefreut hat endlich in Händen hält ist mit Gold nicht aufzuwiegen. Trotzdem sollte das nicht einzig aufgrund von Marketing und Hype passieren. Finde ich zumindest. Damit tut man sich UND dem gehypten Spiel nämlich seltenst einen Gefallen. Denn viele sind echt granaten-geile Titel, bei denen sich der Aufwand durchaus gelohnt hat, aber Krebs heilen und einem die Füße massieren können sie trotzdem nich.

Man muss dem Hype einfach widerstehen und seinem eigenen Instinkt folgen, egal was die medial aufgegeilte Stimme im eigenen kopf flüstert…

Wortsalat

So, genug gepredigt,
zocket, meine Kinder, zocket!
Ollibaba 😉