TestLabor: ONECHANBARA Z2: CHAOS (PS4)

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Es gibt Spiele mit einer spannenden Geschichte und interessanten Charakteren. Und es gibt Spiele mit wackelnden Brüsten. Onechanbara Z2: Chaos für die Playstation 4 ist so ein Spiel. Außerdem gibt es eine Menge Geschnetzel. Blut und Titten, mit japanischer Sprachausgabe. Hmmh, nunja…

Bebende Brüste, Blut und Bikinis

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Gleich vorweg, Onechanbara Z2: Chaos für die Playstation 4 ist purer Trash. Kein Spiel für Feingeister oder Freunde raffinierten Gameplays. Aber eins nach dem Anderen; worum geht es denn im bisher letzten Teil der langlebigen OneeChanbara-Reihe (お姉チャンバラ) überhaupt? Es geht um knapp bekleidete Anime-Girlies, Rache, Verrat und schweres Rumgezicke. Soap trifft japanisches Manga, quasi, mit einer Prise Beklopptheit. Ich persönlich hatte durchaus meine Probleme, der wirren Geschichte zu folgen, weil ich entweder kein Kenner der Vorgänger bin oder einfach weil sie mich nicht die Bohne interessiert hat. Warum auch? Die sogenannte “Story“ ist hier ja im Grunde nur bunter Firlefanz drumherum, die verschiedenen Gameplaypassagen miteinander verbinden soll. Dafür reicht es, mehr haben die grenzwertigen Dialoge und Geschehnisse nicht wirklich zu bieten. Die Entscheidung der Entwickler, große Teile durch comichafte Bildpanels zu erzählen, stört obendrein auch noch den Spielfluss, ständig hatte ich das Gefühl aus dem Geschehen gerissen zu werden, was bei einer nicht wirklich packenden Geschichte eher nervt, als unterhält. Vielleicht wäre hier weniger mehr gewesen – weniger Story, mehr Gameplay!

Apropos Gampeplay; das beschränkt sich auf einfachste Hack’n’Slash-Kost mit flotter Steuerung und jeder Menge Kombos, Waffen und vielen Gegnern. Ähnlich wie beim (deutlich besseren) Bayonetta von 2010 springt ihr hier als sexy Mädel durch Areale, die es von Horden von Monstern, Zombies und ähnlich fiesem Gesocks zu säubern gilt. Erst wenn alles blitzeblank ist, verpuffen unsichtbare Barrieren und erlauben es ´, dass wir weiterkommen um… naja, den nächsten Bereich zu bereinigen. Klingt einseitig? Ist es auch, und zwar sehr, aber es macht durchaus Laune, vor Allem in kleineren Ründchen zwischendurch. Frei nach dem Motto “Gehirn aus, Kettensäge an!“ Dann stört es auch nicht wirklich die immergleichen Klongegner wegzuknüppeln.

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Wir können während des Gesplatters zwischen unseren diversen Heldinnen wechseln, ihre spezifischen Fähigkeiten nutzen und so ein wenig mit unseren Ressourcen haushalten. Zwischendurch sammeln wir verschiedenfarbige Orbs auf, mit denen wir unsere Gesundheit aufpeppen oder unseren Krempel aufrüsten können. Videospielstandard delüxe. Ab und an müssen wir besonders hartnäckige Schergen mit besonderer Panzerung vermöbeln oder gigantische Endbosse ins Jenseits zurück befördern. Auch hier kein Neuland. Am Ende jeder Stage werden wir dann japano-typisch bezüglich unseres Könnens bewertet. Wirkt ein wenig altbacken, wie zu PS2 und Dreamcast-Zeiten, hat aber in der heutigen Zeit etwas angenehm “videospieliges”. Eine entspannte, in sich abgeschlossene Levelstruktur, die bei modernen Spielen mit dicker fetter Storyline, offenen Welten und hunderten Spielstunden ein wenig flöten gegangen ist.

Lediglich die etwas fummeligen Menüs sind etwas unübersichtlich und die überarbeitete Grafik haut keinen Zocker vom Hocker. Die leeren Areale mit ihren einfachen Texturen wirken wie frühe Dreamcast-Spiele – technisch mau, dafür unfreiwillig nostalgisch. Technisch läuft die Action dafür butterweich mit hoher Bildrate, der Sound ist ordentlich und die genaue, flotte Steuerung machen Spaß. Und genau diese gute Bedienbarkeit, zusammen mit dem eingängigen Gameplay machen Onechanbara Z2: Chaos zu einem bedingt unterhaltsamen, kurzweiligen Actionabenteuer. Eines das sich selbst nicht zu ernst nimmt. Subtilität sucht man hier zwar vergebens, der gebotene Albernheitsgrad mit sexy Babes in Unterwäsche, die beim Zerschneiden diverser Untoter dramatische Sprüche klopfen ist aber ausreichend bizarr. Nett, wenn auch nicht so ironisch und “over the top” wie das vergleichbare Lollipop Chainsaw von Oberknallfrosch Suda51.

oncheb5Wer von Präsentation und Gameplay nicht mehr als das Gebotene erwartet und auch mal auf die nötige Abwechslung verzichten kann, sollte (wie ich) eine unterhaltsame Zeit mit diesem Videospielchen haben. Kein großer Wurf, aber auch kein Griff ins Klo. Wer sich nicht vom Ersteindruck “Softporno mit Schwertern und Eingeweiden“ abschrecken lässt, könnte bei dringend erwünschter Japan-Affinität positiv überrascht werden. Schließlich funktionieren künstlich überdramatisierte Geschichten, die mit Blut und Titten schmackhaft gemacht werden auch im TV bei Game of Thrones ganz gut! Wer sich schämen will, der darf das gerne tun, alle anderen ziehen den Erdbeer-Bananen-Bikini an und ziehen in die Schlacht!

Hotte Hü!
OlliSignatur-1

Testfazit 16 - Pos Neg - A
Schnelle Action

Flotte Seuerung

Total Albern

Testfazit 16 - Pos Neg - B
Ziemlich eintönig
Schwache Optik
Konfuse Story

Testfazit 16 - fazitSchön kurzweilige Schnetzelparade für den
kleinen Hackfleisch-Hunger zwischendurch!

oo                                       ooo