TestLabor: TOMB RAIDER (xbox360)

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pixel test - TOMB RAIDER oben

CAST AWAY… mit lara.

damals auf der ganz ollen playstation eins hat mich das erste tomb raider echt aus den latschen gehauen – was ein spiel! für damalige verhältnisse abartig gute grafik, eine riesige und (zumindest teilweise) frei begehbare spielwelt (bzw. dungeons) und eine frau als spielfigur. aber keine graue maus, die vom strahlenden mucki-ritter gerettet werden muss… nein, eine toughe amazone, die sämtlichen maskulinen gegenern im spiel blei in den arsch pumpt und sogar dinosaurieren zeigt, wo der digitale hammer hängt. nä, was geil. doch im laufe der jahre wurde die obenrum üppig ausgestattete frau croft immer mehr zur großbusigen wichsvorlagen-parodie, ihre spiele kackten in der gunst der spieler immer mehr ab und so drohte die arme ganz im videospiel-nirvana zu verschwinden (dort hätte sie allerdings crash bandicoot herzlich grüßen können). also war es nach ein paar halbwegs spielbaren, aber sehr halbherzigen neuversuchen an der zeit einen kompletten neuwanfang zu wagen… alles auf anfang. quasi, ein reboot (wie es neudeutsch heißt). wenn star trek, james bond und batman das erfolgreich hinkriegen, dann doch wohl auch das virtuelle leuchtfeuer der emanzipation, oder?

zusammengeschustert von den japanischen final fantasy-machern square enix, sollten wir also den werdegang der jungen lara croft als adventure-jungfrau hin zur gegnermassen-ummähenden rambo-ine miterleben und spielerisch mitgestalten dürfen. eine mutige idee mit genug potential völlig daneben zu greifen, ABER der neustart ist tatsächlich geglückt! das neue tomb raider ist ein verdammt gutes spiel geworden – zeitgemäß, packend und technisch knorke. her…ich meine, frauvorragend!

die story beginnt mit der jungen, auf sich allein gestellt ums überleben kämpfenden lara, die auf einer dubiosen insel mit okkulten menschenopfern, bewaffneten söldnern und jeder menge sprung- und kletterrätseln konfrontiert wird. ohne was zu spoilern kann ich sagen, die geschichte ist spannend und toll erzählt. hier könnten sich viele filme ein scheibchen abschneiden (erst recht die tomb raider streifen)! die entwicklung von einem mädel, das sich wider willen in einer krass brutalen umgebung beweisen muss und dabei über sich hinauswächst ist das eigentliche herzstück dieses spiels. und das gelingt eigentlich durchweg spitzenmäßig (einzig der schritt vom ersten mit pfeil und bogen erlegten hirsch hin zur ballernen kampfmaschine wirkt ein wenig aufgesetzt). das kunststück, aus dem ehemaligen “baywatch-busen-bomber“ einen glaubwürdigen, verletzlichen charakter zu machen ist den neuen entwicklern ausgesprochen gut gelungen. ihr entsetzter/trauriger gesichtausdruck, ihre zitternde haltung im strömenden regen und ihre erschöpfung nach aufwendigen action-sequenzen machen diese lara zu einem echten protagonisten, der in einem als kerl auch immer ein wenig den beschützerinstinkt weckt (anders als bei ihrer üppigen vorgängerin – da wars höchstens ein auslachen-instinkt).

technisch war das spiel auf xbox360 schon beeindruckend, die insel, feuer und lichteffekte und die generelle inszenierung (inkl. musik) sind nach wie vor erstklassig. das nagelneue hd-makeover auf den next-gen-konsolen schaut auf den ersten blick super aus (framerate-unterschiede zwischen ps4 und xbox one beiseite), rechtfertigt aber wohl eher keinen neukauf für besitzer der last-gen-fassung. wer aber noch nicht das vergnügen hatte die neue, frische miss croft rumscheuchen zu dürfen sollte spätestens jetzt zugreifen. meiner bescheidenen gamer-meinung nach eines der besten action-adventures der letzten zeit – bei einer fortsetzung dürfte es allerdings etwas mehr rätsel als action sein (denn die wenigen vorhandenen katakomben hat man in diesem tomb raider leider viel zu flott durch).

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trotzdem, reboot erfolgreich!

cowabunga, ollibaba! 😉

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