Ollibaba’s Senf: Groschengrab

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Spielautomat ohne Kneipenatmosphäre!

Immer wieder tauchen in den virtuellen Spieleläden von Playstation und Xbox vermeintliche gratis Spiele auf. “Vermeintlich” deshalb, weil sie bei intensiverer Bespielung durchaus den ein oder anderen Euro fürs rasche Weiterkommen, erträglich andauerndes Aufleveln und Benutzen von Fähigkeiten oder Boostern kassieren wollen.
Das einzige im Leben, das nichts kostet, ist und bleibt eben nur der Tod.

Gut, jetzt kann man sagen, dass zumindest ein Teil des Spiels nichts kostet. Oder das man ohne finanzielle Zuwendungen lediglich länger braucht um Spielziele zu erreichen. Mag teilweise stimmen. Aber wird man im Gegenzug nicht dafür bestraft, dass man eben nicht extra löhnen will? Es werden einem ja nicht nur Dinge vorenthalten, sondern man wird (vor Allem bei Mobilegames) mit speziell eingebauten Mitteln regelrecht dazu genötigt, über In-App-Käufe nachzudenken. Wenn man etwa eine bestimmte Zeit warten muss, um weiter zocken zu können, es sei denn man berappt fuffzig Cent hier und zwei Euronen da. Das ist doch schlicht scheiße.

Manche Spiele bieten nur kosmetische Dinge zum Kauf an, die auf das eigentliche Spielgeschehen oder den Spielfluss keinen Einfluss haben. Das ist absolut okay. Irgendwie muss sich ein Spiel, das in der Anschaffung nichts kostet ja schließlich finanzieren. Aber es pisst mich immer an , wenn ich persönlich den Eindruck habe, künstlich ausgebremst zu werden oder miese Stolpersteine in den Weg gelegt bekomme und mir so Dinge bewusst vorenthalten werden, die nur über kleine Transaktionen erworben werden können. Das macht mich als Gamer echt aggro. Für ein Spiel, das mir Bock macht, würde ich liebend gerne einen bestimmten Festbetrag latzen, wie bei regulären zum Kauf angebotenen Titeln. Sechs Euro, neunzehn Euro – was auch immer, einmal bezahlt heißt gekauft. Aber immer wieder häppchenweise Münzen in das Spiel stecken zu müssen fuckt mich tierisch ab. Als Folge deinstalliere ich solche Spiele immer relativ flott.

Jüngstes Beispiel ist “Adventure Pop” auf der Playstation 4. Ein passabler Bubble Shooter, wie Bust-a-Move. Wenn man ein Level nicht erfolgreich beendet, weil einem die Blasen zum Verballern ausgehen, kann man diese mit Echtgeld auffüllen oder sogar Power-Ups mit harter Währung erkaufen.

Man kann das Level zwar auch einfach erneut versuchen, ohne auf all das zurückzugreifen, aber der Gedanke, beim dritten gescheiterten Versuch, dass das Spiel im Kern so gestaltet ist, dass man irgendwann frustriert die eigene Vernunft in die Tonne werfen soll  und eben doch ins Portemonaie greifen soll, ist entmutigend und ruiniert jeglichen Spielspaß. Zumindets für mich. Dann lieber einmal Geld ausgeben um ein komplettes Spiel zu kaufen oder man sollte sich im Shop wirklich auf optionalen, kosmetischen Schnickschnack beschränken. Ein solches Spiel darf auch gerne ein bissel Werbung reinpacken… Schlecker präsentiert den “Business Tycoon” oder so.

Wie bereits bei meinem Gemecker Richtung geldgeiler Vollpreistitel plädiere ich auch hier an uns alle: wir haben es in der Hand. Wir haben die Macht! Wenn wir bei solchen Trends nicht mitmachen, werden sie sich nicht durchsetzen. Es geht schließlich ums Geld! Wenn ihr das anders seht oder der Meinung seid, ich blase hier eine Zockerfliege zu einem fetten Skandalelefanten auf, ist das wahrscheinlich auch richtig. Das ganze ist ja auch nur mein Senf zur Themenwurst.

Mahlzeit zusammen und möge die Macht mit euch sein!

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