EPISODE 1
“DER LÄPPSCHE ANFANG”
Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis, als George Lukas sich dazu durchrang, seine beliebte Sternenkrieger-Saga weiterzustricken. Diesmal allerdings als Prequel, er wollte die Vorgeschichte des jungen Darth Vader und seinen Weg vom Helden zum ultimativen Science Fiction Schurken dokumentieren. Die Freude war groß. Die Nerds frohlockten. Doch dann kam die Ernüchterung. Episode Eins wurde kein guter Film. Und was passiert bei nicht guten Filmen? Sie bekommen “nicht gute” Spieleversoftungen. Denn auch in anderen Galaxien muss der Rubel rollen…
Wenn ich euch jetzt erzähle, dass ich ein Rennspiel zum ersten Teil der Star Wars Prequel-Trilogie teste, denkt ihr sicherlich an “Episode One Podracer”, oder? Aber nein, auch wenn dieses Spiel nicht die Cremé de la Cremé der Spaceraser war, rede ich heute von einem etwas obskureren Spiel, dass es für GameCube und Playstation 2 zu kaufen gab. Ich meine Star Wars: Super Bombad Racing. Super was? Bombad wie? Genau das!
Was passiert wenn Mario und Luigi zur dunklen Seite der Macht wechseln und dabei Mario Kart mitnehmen? Dieses Spiel. Ein Kartracer, mit bunten Waffen, kurvigen Strecken und lustigen, kinderfreundlichen Fahrern… diesesmal aber nicht im Pilzkönigreich, sondern auf Naboo, Coruscant und Mos Espa. Und anstelle von Toad, Bowser und Prinzessin Peach steuern wir comichafte Knuddelversionen von Darth Maul, Anakin Skywalker und dem allseits beliebten Jar Jar Binks über die Kurse.
Das Herz dieses Spiels orientiert sich sehr deutlich an seinen erfolgreichen Vorbildern, schafft es aber leider nie aus deren Schatten zu treten. Mario Kart, Diddy Kong Racing und sogar die später erscheinenden Sonic Allstars Racing Spiele hatten einfach mehr Wiedererkennungswert und wirkten ausgereifter. Bei Super Bombad Racing wirkt das Star Wars Setting ein wenig aufgesetzt und überraschend generisch, wenn man bedenkt, auf welchem Franchise es basiert, ist das schon irgendwie erstaunlich.
Wir fliegen also mit den großköpfigen Filmhelden durch verwinkelte Runden, hören uns nervige Sprachsamples bei Beschuss oder beim Überholen an und feuern mit Items, die wir vorher aufgesammelt haben auf unsere Konkurrenten. Die Steuerung ist okay, der Rest leider etwas zu farblos. Im Grunde aber ein solides Rennspiel mit bizarrem Design und zu großem Fokus auf Familienfreundlichkeit. Aber was sollte man vom Entwicklerstudio “Lucas Learning” erwarten?
Für Kinder dieses Spiel ist
Die Action pendelt irgendwo zwischen zu einfach und linear, mit hektischen Momenten und etwas in die Länge gezogenen Runden. Trotzdem kommt immer mal wieder Freude auf und man weiß zu schätzen, wie crazy dieses Telespiel eigentlich ist. Seine bloße Existenz allein ist schon irgendwie cool. Und die eigentliche Zielgruppe, kleine Sternenkrieger im Schulalter hatten damals bestimmt ihren Spaß an dem Spektakel. Heute ist das Spiel leider nicht mehr so ansprechend und nur bedingt gut gealtert, auch wenn es in kleinen Dosen durchaus lustig ist. Die Dosierung macht das Gift.
Wer Spaß an Kartracern hat, Fan der Filme ist oder etwas beklopptere Spiele favorisiert darf sich dieses weniger bekannte Spiel gerne einmal geben, vorrausgesetzt man erwartet keinen vollwertigen Mario Kart Ersatz. Star Wars: Super Bombad Racing ist nett, aber etwas kurzweilig. Die Macht ist also nicht wirklich mit diesem Flitzer, aber so nervig wie Jar Jar Binks oder langatmig wie der dazugehörige Episode Eins ist es auch wieder nicht.
Live long and prosper!
Netter Kartracer, der irgendwo zwischen
gut und Mittelmaß herumfährt… fliegt.