RETRO-TestLabor: TRIP WORLD (Gameboy)

LOGOS - Überschrift TEST RETRO

tripW-coverHeute mal wieder ein Retrotest zu einem weniger bekannten Spiel vergangener Zockertage: Trip World für den Gameboy. 1992 von den guten Leutchen bei Sunsoft entwickelt, die ja bereits den unterschätzten Pacman-Klon Lock`n`Chase auf Nintendo’s grauem Handheld losgelassen haben, ist nun auch dieses wunderschöne Jump’n’Run im eShop des 3DS erhältlich.

Wir übernehmen die Rolle von Yakopoo, einem Kirby-artigen, knubbeligen Wesen, das auf der Suche nach der gestohlen Blume seines Dorfes ist. Um das sagenhafte Gewächs zurück zu bekommen, müssen wir nun durch fünf weitläufige Welten kämpfen um am Ende dem fiesen Dieb gegenüber zu treten.

Die Stages sind ausgesprochen abwechslungsreich und sehr, sehr detailliert gestaltet, vor Allem für ein Gameboy-Spiel. Von Bergen, über Dschungel bis hin zu einer Süßigkeiteninsel bereisen wir die verschiedensten (und kalorienreichsten) Orte und legen uns mit angriffslustigen Wesen an, die wir entweder mittels Kick in die Schranken verweisen oder wir wehren uns mit einer besonderen Fähigkeit, die wir dank aufsammelbarer Verwandlungen erlangen. Zum Einen können wir uns zwar unterwasser auf Knopfdruck in ein fischartiges Etwas verwandeln, zu Anderen geben uns die in den Levels verteilten Powerfrüchte diverse Kräfte. Wir können zeitbegrenzt Supertritte verteilen, schrumpfen oder erlangen die Fähigkeit, den aggressiven Widersacher mit einer Peace-Blume zu beschießen. Dieser wird daraufhin zu einem freundlich, harmlosen Genossen, der keine Gefahr mehr darstellt. “Freundlich“ wird bei Trip World generell groß geschrieben.

Easy-going

Die knuffige Aufmachung und der ziemlich seichte Schwierigkeitsgrad scheinen eher jüngere Semester anzusprechen. Aber es muss ja nicht jedes Spiel so knackig wie Mega Man sein…

Etwas entspannter wuselt man durch die Areale, bestaunt die wunderschöne Grafik und lauscht dem wirklich gelungenen Soundtrack, ist auch mal nett. Ein wenig mehr Herausforderung hätte Trip World vielleicht gut bekommen, als ansprechendes Jugend-Gehoppse ist es aber auch heute noch sehr gut spielbar.

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Das Herausragende an diesem ollen Titel ist aber eindeutig die Präsentation, selten habe ich bei einem Gameboy-Spiel so verspielte Hintergründe und so viel animierten Firlefanz gesehen. Vor allem die animierten Sprites der Gegner sind toll gelungen, wenn sie sich beispielsweise in eine Pflanze und wieder zurück verwandeln – für den verstaubten Gameboy echt beeindruckend. Davon abgesehen erwischte ich mich gelegentlich dabei, im Rhythmus der niedlichen Musikstücke meinen Hammerzeh zu schwingen. So muss das sein!

Trip World ist nicht schwierig. Es ist wie ein Spaziergang im Park: hübsch, entspannend und relativ ruhig. Wer sich einmal von einem solchen Titel verzaubern lassen möchte, auf Farben verzichten und sehen möchte, wozu fähige Entwickler auf dem monochromen Handheld technisch in der Lage waren, sollte mal reinschauen. Erfahrenen Zockern, die eher was Knackiges haben möchte, rate ich jedoch zu einem anderen Trip.
OlliSignatur-1

Testfazit 16 - Pos Neg - A
Wunderschön gemacht

Entspannte Action

Testfazit 16 - Pos Neg - B
Viel zu einfach
Etwas dröges Gameplay

Testfazit 16 - fazitKein Geheimtipp, aber ein netter Plattformer mit super Präsentation!