TestLabor: JOB SIMULATOR (PS VR)

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“Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt,
sondern durch Arbeit und eigene Leistung.”
Albert Einstein

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Seit dem Erscheinen der Playstation VR Brille will jeder Gast selbstverständlich einmal in die neue, virtuelle Welt abtauchen. Meist zeige ich Szenen aus VR Worlds, hartgesottenen Besucher lasse ich auch eine Fahrt in Until Dawn: Rush of Blood drehen, aber den meisten Spaß haben Jung und Alt mit einem Download-Titel aus dem Playstation Store – dem Job Simulator vom texanischen Entwickler Owlchemy Labs.

Hier starten wir unseren Arbeitsalltag in einer großen Halle und wählen uns eine Jobkassette von einem Tischlein aus, diese stecken wir dann in einen magischen Aparillo, ziehen einen blauen Hebel und Voilá! betreten die aufregende Welt des Malochens.

Uns stehen vier Arbeitsbereiche zur Auswahl; wir können uns als Automechaniker, Gourmetkoch, Schreibtischhengst oder Supermarktkassierer betätigen und den Kunden alle Wünsche erfüllen. Drei Schokoriegel und ein Lotterielos? Kein Problem. Die Ware wird aus dem Regal genommen, gescannt, in eine braune Papiertüte geworfen und das Geld der Konsumenten in die Kasse gelegt. Aufgabe erledigt! Ein Autodieb möchte sein gestohlenes Fahrzeug umlackieren lassen? Schnell eine Farbe ausgewählt, die Sprühkanone eingeschaltet und fertig! Witzig, wie hier der biedere Ernst des Joblebens mit albernen, überzeichneten Momenten gekreuzt und zu einem bizarren, intuitiven Spiel verrührt wird. Wenn wir einem berühmten Restaurantkritiker beispielsweise eine fette Dollarnote ins Essen legen oder im Büro gefährliche Akten durch den Wolf drehen, muss man einfach schmunzeln.

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Die von fliegenden Monitorrobotern bevölkerte Welt scheint von uns menschlichen Arbeitsdrohnen zwar nicht allzu viel zu halten, unsere Dienste im Dienstleistungsbereich sind aber sehr willkommen. Wir bekommen immer wieder Kritik und Zuspruch auf humorige Art um die Ohren gehauen, können uns im Radio optional Musik oder Talksendungen redseliger Maschinen anhören oder (und das ist der eigentliche Reiz des Spiels) einfach Blödsinn machen! Ausprobieren was passiert, wenn wir eine CD in die Mikrowelle legen oder eine Suppe aus Brot und Kaktus köcheln. Nervigen Kunden einfach mal eine Zeitung ins Gesicht werfen oder die Banane, die für den zu lauten Auspuff gedacht ist einfach mal selber verputzen. Es liegt einfach in der Natur des verspielten Menschen hier alle Hemmungen fallen zu lassen und einfach drauf los zu blödeln. Der Job Simulator ist der perfekte Spielplatz für Unfug in der virtuellen Realität.

Die Steuerung mit den ollen Move-Controllern funktioniert stets gut, wir greifen Gegenstände, schalten Geräte ein, drücken Knöpfe oder hämmern auf einer Tastatur herum. Lediglich die Feinmotorik lässt in manchen Momenten etwas zu Wünschen übrig, aber da wir hier keinen Surgeon Simulator daddeln, sondern Duftbäumchen an Rückspiegel hängen, ist das durchaus zu verschmerzen. Das Headtracking, also die Umsetzung der Kopfbewegungen des Spielers ist einwandfrei und lässt weder Schwindel, noch Übelkeit aufkommen.

Hier seht ihr drei Gameplay-Videos zum Spiel; einmal den Office Worker, den Store Clerk und den Auto Mechanic.

Optisch gefällt mir der Simulator sehr gut. Das klare Comicdesign ist super, die Animationen und Details spitzenklasse und das Mittendrin-Gefühl der Wahnsinn. Eine perfekte Einführung in das neue Medium, die für Groß und Klein geeignet ist und jedem, der sich den Humor chirurgisch nicht hat entfernen lassen viel Freude bringen sollte… zumindest für eine Weile. Denn die einzige Schwachstelle des Spiels ist der Umfang, irgendwann hat man alle Tätigkeiten gemeistert, alles gesehen und alles überall hingeworfen und dann bleibt eigentlich nur die Erinnerung an eine lustige Erfahrung und eine tolle Technikdemo für Besucher. Aber das will ich dem Spiel gar nicht übel nehmen, es ist was es ist und tut genau das, was es verspricht. Für den kleinen Preis empfehle ich jedem VR-Zocker einen Abstecher in diese Jobagentur des Wahnsinns. Wer Freunde hat, die von Videospielen schnell überfordert sind oder wer Kinder ums ich herum schwirren hat, macht seinem Umfeld eine große Freude. Versprochen.

An die Arbeit!

OlliSignatur-1

Testfazit 16 - Pos Neg - A
Bunte, sympathische Spielwelt
Witzige Details
und Ideen
Angenehm zu Zocken, ohne Übelkeit
Glaubwürdiges Mittendrin-Gefühl

Testfazit 16 - Pos Neg - B
Langfristig zu wenig Abwechslung
Steuerung nicht immer perfekt

Testfazit 16 - fazitUnterhaltsame Reise in die bekloppte Arbeitswelt.
Sollte jedem ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern.

Beitrag - Pixellinie Cube

vr-kotzwarnung

Für dieses Spiel kann ich aufgrund meiner Erfahrung komplette Entwarnung geben, was Übelkeit und Schwindel betrifft.
Da man sich ruhig umsehen und gemächlich agieren kann, sollte niemandem unwohl werden. Sehr angenehmes Arbeiten.

Beitrag - Pixellinie Cube - unten