Tetris – eine Liebeserklärung

Tetris-eine-Liebeserklärung1

Nach dem eher uninspirierten aktuellen Tetris Ultimate bin ich mal wieder bei meiner Lieblingsversion des Kultspiels gelandet, Tetris DS. Klar, die Gameboy und NES Varianten sind zwar “die Originale“, aber Tetris DS von 2006 ist nicht nur wegen seiner brillant präzisen Steuerung mein Favorit, sondern auch wegen den vielen spaßigen neuen Modi, die Nintendo hier beilegt.

Zeitlos geil!

Oft sind Versuche ein klassisches Spielprinzip um neue Ideen zu erweitern eher mittelprächtig bis überflüssig, bei Tetris DS gibt es aber einige durchaus witzige und sogar sinnvolle, die liebevoll mit dem Prinzip Tetris spielen und dies weiterdenken. Ich empfehle diese Version, auch weil sie auf dem Nintendo 3DS, XL und 2DS läuft. Aber soll ich jetzt einen Test zu einem solchen Tetris-Spiel schreiben, weiß doch eh jeder worum es da geht. Reihen bauen um diese mit den passenden Steinen aufzulösen. Ein ewig währender Kreislauf des Denkens, schnell Reagierens und (bei hoher Geschwindigkeit) Scheiterns. The Circle of Game, quasi.

Aber genau das liebe und verehre ich an Tetris so sehr, seine wunderbare Einfachheit. Es ist das Paradebeispiel für “easy to learn, hard to master“. Jedes Kind begreift wie es geht, aber eine Kette aus sieben aufeinander folgenden Viererketten, auch “Tetris“ genannt, erfordert doch eine gewisse Erfahrung und das nötige Glück. Jede Runde ist anders und jede Partie gegen einen oder mehrere Gegner spannend. Ich liebe es. Dem Gegenüber dreimal eine Viererreihe unter sein Bauwerk zu klatschen um dann sein Bild einfrieren zu sehen wird nur von den zwei kleinen Wörtchen Game Over gekrönt. Göttlich. Bei übereifrigem Genuss führt Tetris allerdings gerne dazu, einen den Alltag in Klötzchen und Möglichkeiten für Viererreihen betrachten zu lassen.

Der Experte spricht hier von “Tetrimanie“ oder “Gelüstetris“. Tritt dieser Zustand ein sollten sie eine Runde Dr. Mario konsultieren, sofern die eigene Versicherung das übernimmt.

Tetris im Alltag

Tetris macht zwar auch auf Heimkonsolen Laune, entfaltet seine Brillanz aber eigentlich unterwegs. Eine flotte Runde in der Bahn, auf der Arbeit oder dem stillen Örtchen erquickt den geneigten Puzzler in mir ungemein. Ob man Marathon spielt, also so lange bis man ein gewisses Level erreicht oder den Schirm zugebaut hat oder eine vorgegebene Anzahl an Reihen abarbeitet, es kitzelt die Denkmurmel ohne dabei den Spielaspekt zu vernachlässigen.

Kalinka!

Ich finde Tetris ist nicht nur das beste Videospiel-Konzept aller Zeiten, ich finde es ist auch das beste Multiplayerspiel ever. Ob digital oder real. Schach ist nicht schlecht, aber da man dort schnell in bewährte Muster verfällt und dem Gegner zu oft über oder unterlegen ist bevorzuge ich jederzeit das Blockspiel aus dem Ostblock. Hier muss man jederzeit auf Zack sein, wer sich zu sehr in Sicherheit wägt, zu mutig oder gierig ist, verliert schnell mal. Besonnenheit, Coolness und das Vertrauen, dass irgendwann eine von den langen, dünnen Steinen runterkommt sind hier Trumpf. Fast schon eine transzendentale Erfahrung. Wenn es einen Gott gibt, dann spielt er garantiert Tetris. Wahrscheinlich sogar Tetris DS.

Danke, Alexei Paschitnow und danke, Nintendo.

Ollibaba 😉

Und hier verwandel ich meine Begeisterung für Tetris in etwas Basteliges.